Weiter gehts mit einer Tour von der Westgrenze bis nach Goderich. Von den Rocky Mountains durch Alberta, Saskatchewan und Manitoba, nach fast 1000 km flaches Land, wird es kurz vor der Grenze zu Ontario wieder gebirgiger und abwechslungsreicher. Die Route geht bis Sault Ste. Marie überwiegend auf der Ontario Highway 17, die Teil der Trans-Canada-Highway ist.
Der erste größere Ort ist nach ca. 50 km das Städtchen Kenora. Kenora liegt am Lake of the woods und sicherlich einen Stop wert. Der See ist ein bekanntes Anglerparadies und grenzt südlich an den US-Staat Minnesota.
der Lake on the woods und im Park von Kenora
Ca. 250 km östlich erreicht man Dryden. Hier befand sich einer der größten Papierfabriken in Kanda (siehe Bild). Jetzt wird nur noch Zellstoff produziert. Der Ort war in den 70er Jahren wegen einer hohen Quecksilbervergiftung angrenzender Gewässer in den Schlagzeilen.
Nach 140 km auf der Highway 17 durch eine wunderschöne Landschaft in Richtung Thunder Bay beginnt am 90. Breitengrad die Zeitzone der Eastern Standart Time. Diese Zeitzone gilt für das gesamte restliche Gebiet von Ontario.
Weiter auf der Highway 17, kurz vor Thunder Bay, stürzt der Kaministiquia River über eine ca. 40 m tiefe Felskante. Die Kakabeka Falls sind die zweithöchsten Wasserfälle Ontarios, die das ganze Jahr zugänglich sind.
Auf der Highway 17 durch Thunder Bay. Thunder Bay ist die größte Stadt von West-Ontario und liegt direkt am Lake Superior. Bis in den Hafen der Stadt kommen die Ozean Frachter auf dem Weg vom Atlantik über den Sankt Lorenz Strom.
Kurz nach Thunder Bay lohnt sich ein Abstecher zum Quimet Canyon. Auf dem Grund des Canyon gibt es wenig Sonneneinstrahlung, so daß dort sonst nur in der Arktis vorhandene Pflanzen wachsen.
Auf dem Weg nach Osten, etwa 200 km nach Thunder Bay stellte sich bei uns der Hunger ein. Bisher gab es nur wenige Orte, die zu einem Halt einluden. In Rossport versuchten wir ein Lokal zu finden. Auf der Hauptstraße sahen wir das Serentipity Gardens Cafe. In der Hoffnung hier wenigstens eine Kleinigkeit und einen Kaffee zu erhalten, gingen wir hinein. Die Speisekarte war nicht wirklich groß, doch auf dem Tagesmenü gab es Fisch mit Reis, Gemüse und Salat. Die Portion war überaus reichlich und schmackhaft und das Essen sehr zu empfehlen. Als wir das Lokal verließen, sahen wir zur Überraschung gerade einen Münchner VW-Camper anfahren. Die Leute waren unterwegs vom Südwesten der USA und hatten vor weiter bis Neufundland zu fahren. Das Lokal war ihnen von einem Parkrancher empfohlen worden und wir konnten es nur bestätigen.
Durch wildes, rauhes Land 200 km auf der Highway 17, vorbei am Lake Superior kommt man nach Wawa (zu deutsch: Wilde Gans). Hier wurde 1960 das letzte Teilstück der Lake Superior Sektion der Trans-Canada-Highway eröffnet.
An der Pancake Bay, nach ca. 150 km weiter südlich enlang dem Lake Superior Zwischenstopp zum tanken und schmökern im Shop für Indianer Soveniers Agawa Indian Crafts & The Canadian Carver.
Bis nach Sault Ste. Marie, der Grenzstadt zur USA sind es weitere 75 km. Der Saint Marys River trennt die gleichnamige Stadt in Michigan.
Der Highway 17 folgend nach 240 km zweigten wir bei Espanola ab auf die Highway 6 Richtung Manitoulin Island.
Die Manitoulin Island ist die größte in einem See liegende Insel der Welt. Auf ihr befindet sich das einzige noch nie an Kanada abgetretenes Indianerreservat bei Wikwemikong.
Von South Baymouth mit der Fähre Chi-Cheemaun (z.D. großes Kanu) erreicht man nach ca. 40 km in knapp 2 Stunden Tobermory. Die Fähre verkehrt von Anfang Mai bis Mitte Oktober. Ab Mitte Juni bis Anfang September 4-mal täglich, in der übrigen Zeit nur 3-mal täglich.
Von hier gehts entlang der Georgian-Bay in südlicher Richtung nach Owen Sound. In dem Gebäude auf dem rechten Bild soll sich neben dem Leuchtturm auch ein Klärwerk befinden.
Etwas weiter südlich befindet sich in der Nähe von Tiverton das größte Atomkraftwerk Kanadas Bruce Power. Es wurde 1977 erstmals in Betrieb genommen. Das linke Bild entstand wärend der Bauphase 1976. Unweit davon entstand in den letzten Jahren auch ein großer Windpark entlang dem Lake Huron.
Tiverton
Von Tiverton über die Highway 21 durch Kincardine, Amberley und Port Albert sind noch ca. 65 km nach Goderich unser nächstes Ziel der Reise.