Alberta

alberta

Von Frankfurt über das Eismeer, Grönlands Gletscher, zugefrorene Seen und bizarren Felsformationen flogen wir nach Edmonton der Provinzhauptstadt von Alberta

 
Alberta: Das Land
 
Alberta ist die westlichste der drei kanadischen Prärieprovinzen. Die Provinz liegt zwischen dem 49. und 60. Breitengrad. Von Norden nach Süden gemessen ist sie 1.217 km lang. Die Distanzen zwischen Ost und West liegen zwischen 293 und 650 Kilometer. Mit einer Bodenfläche von 661.185 km² ist Alberta fast doppelt so groß wie die Bundesrepublik Deutschland.
 
Etwa die Hälfte des südwestlichen Provinzteils wird vom Hochgebirge und vom Vorgebirge eingenommen, eindrucksvollen Hinterlassenschaften der Gletscher, deren Vordringen und Rückzug in Millionen Jahren diese Landschaft geformt haben. Die in Alberta gelegenen Gipfel der Rocky Mountains sind zwischen 2.130 m bis 3.747 Meter hoch.
 
Das Vorgebirge ist das Bindeglied zwischen Gebirge und der Prärielandschaft, mit dicht bewaldeten Regionen und Weideland, auf dem Vieh grast. Unter der Oberfläche des Vorgebirges liegen etliche der reichsten Kohle- und Erdgasvorkommen der Provinz.
 
Die übrigen rund 90 Prozent der Bodenfläche Albertas sind Teil der großen Ebenen Nordamerikas. Dazu gehören die bewaldeten Gebiete, die im Nordteil der Provinz überwiegen, und die weiträumigen Landstriche des Nordmoores, das einen Großteil der Lagerstätten von Erdöl, Erdgas und Teersand überdeckt.
 
Das Klima Albertas ist kontinental. Lange, kalte Winter und milde bis heiße Sommer halten sich die Waage. Die Zahl der Sonnentage ist, unabhängig von der Jahreszeit, ungewöhnlich hoch. Im Winter bedeckt Kaltluft die Provinz, doch im Südwesten wird sie häufig durch den "Chinook" überlagert, einem milden Wind, der vom Pazifik her durch das Gebirge hereinströmt.

 

Edmonton die Provinzhauptstadt von Alberta liegt direkt am North-Saskatschewan-River. Im Vordergrund die Raffinerien zeugen vom reichen Erdölvorkommen in Alberta. Die Straße nach Westen (Yellowhead und Trans-Canada-Highway) Richtung Rocky Mountains erinnert an den bekannten Werbeslogan der Volksbanken. Rast an einem der landschaftlich reizvollen einfachen Campingplätze bei Marlboro am Rande des Trans-Canada-Highway.

 
Mit dem Wohnmobil in den Norden Albertas

Mit dem in Edmonton gemieteten Wohnmobil gings nach Norden in Richtung "kleiner Sklavensee" und Peace River

Faust am kleinen Sklavensee

eine hölzerne Kapelle in Faust am kleinen Sklavensee

Peace River

Peace River, die Stadt am gleichnamigen Fluß, der in den Rocky Mountains entspringt und in den "großen Sklavensee" mündet. Von hier gehts ab auf dem Mackenzie Highway in Richtung High Level, Hay River und Yellowknife in nördlicher Richtung sowie nordwestlich Richtung Dawson Creek auf dem Alaska Highway nach Whitehorse und Fairbanks.

Manning, Alberta

Weiter in nördlicher Richtung - Rast in Manning - etwa 100 km von Peace River entfernt. Offensichtlich herrschen hier rauhe Sitten im "Wilden Westen", die den Lokalinhaber zum Aushang der "Service-Notiz" veranlaßt haben. Manning ist auch Haltepunkt der Greyhound-Buslinine die täglich zwischen Edmonton und Yelloknife verkehrt.

bei Fort Vermilion, Alberta

Wir haben den nördlichsten Punkt unserer Reise erreicht. Bei High Level verließen wir den Mackenzie Highway in östlicher Richtung. Als gewaltiger Strom liegt der Peace River vor uns. Fort Vermilion, die älteste Siedlung Albertas, mit ca. 2.500 Einwohner, war unser Ziel. Auf einer außerhalb gelegenen Farm trafen wir den 89-jährigen Leo aus Schonach/Schwarzwald. Leo, der bereits in jungen Jahren nach Kanada ausgewandert war, arbeitete zunächst bei der Eisenbahn, wor er seinen linken Arm verlor. Trotz diesem Handycap rodete er das Land von zwei Farmen. Die erste bewirtschaftete er in Manning, die er später wieder verkaufte, um mit dem Geld ein größeres Stück Land in der Nähe von Fort Vermilion zu erwerben. Das Blockhaus (unten rechts) war seine erste Behausung auf der Farm bei Fort Vermilion und war noch tadellos in Ordnung. Auch diese Farm hatte er zwischenzeitlich verkauft und lebte im Winter in einem Altenheim in Peace River, aber im Sommer zog es ihn immer wieder in den Norden, wo er bei einem Freund auf dessen Farm lebte. Bis vor wenigen Jahren war er auch als Trapper und Pelztierjäger allein in der Wildnis unterwegs. Die Erlebnisse die er uns erzählte, hörten sich wie Abschnitte aus einem Abenteuer-Roman an. Besonders interessant waren die Berichte über seine Dolmetschertätigkeit für die Indianer bei Behörden und Gerichtsverhandlungen.


staubige Straße

Über eine staubige Kiesstraße machen wir einen Abstecher durch La Crete zu dem etwa 1 Stunde südlich gelegenen Wadlin Lake. Der See ist bekannt für die größte Pelikan-Kolonie in Kanada.

Pelikane im Wadlin Lake

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Am Wadlin Lake bei La Crete

Am Wadlin Lake zwischen Peace River und Fort Vermilion schenkten uns Wohnmobil-Nachbarn zuerst frisch gefangene und bereits filetierte Fische und liehen uns zur Zubereitung noch die Bratpfanne!

Am Wadlin Lake bei La Crete

Von den gleichen Wohnmobil-Nachbarn wurden wir am Nachmittag mit deren Boot auf den See hinausgefahren damit wir die Kolonie der Pelikane beobachten und fotografieren konnten.

Dunvegan

Auf der Fahrt von Fort Vermilion nach Süden in Richtung Grande Prairie überquerten wir ein letztes Mal den Peace River bei Dunvegan auf Albertas einziger Hängebrücke für Fahrzeuge. Unterhalb der Brücke, am höher gelegenen Ufer, befindet sich die 1885 gebaute Kirche der röm.kath. Mission von St.Charles mit dem Pfarrhaus. Kirche und Pfarrhaus sind heute Museum und werden seit einigen Jahren restauriert. Daneben befindet sich ein schöner Park mit Campingplatz.

restaur

 

Grande Prairie

Einer der schönsten und saubersten Campingplätze fanden wir nördlich von Grande Prairie im Rotary Park. Man hatte eine herrliche Sicht über den kleinen Fluß zur Stadt. Fast wie zur Begrüßung stiegen kurz nach unserer Ankunft mehrere Heißluftballons hoch. Auf diesem Platz sahen wir auch die orginelle Idee mit der "Missy" im Wohnmobil.

Die "Missy" in ihrem Wohnmobil

Grande Cache

Von Grande Prairie zum Jasper National Park führt der kürzeste Weg über Grande Cache. Davon sind ca. 150 km nicht alsphaltierte Kiesstraße. Bei einem leichten Nieselregen hatte die Rückseite des Wohnmobils eine Säuberung dringend notwendig. Auch der Benzinverbrauch war recht ordentlich, nach ca. 320 km Fahrt waren 102 Liter Kraftstoff nachzufüllen.


Jasper Nationalpark

Beim Eingang zum Jasper National Park öffnet sich die grandiose Bergwelt der Rocky Mountains. Der Park ist mit 10.878 km² der größte Park in den Rocky Mountains. Bereits beim Eingang wird man von Wapiti-Hirschen und Bergziegen begrüßt.

Jasper / Alberta

Jasper inmitten des gleichnamigen Nationalparks.

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Die "Western Wood Lily",  eine der Schönheiten am Rande der Straße, steht unter Naturschutz und ist das Provinzemblem von Saskatchewan.


am Yellowhead-Pass

Von Jasper aus lohnt sich ein Abstecher über den Yellowhead-Pass (kontinentale Wasserscheide und Zeit-Zone)

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nach Britisch Kolumbien.

mtrobson

Der Mt. Robson ist mit 3.954 m der höchste Berg in den Kanadischen Rockys. Leider war seine Spitze durch die Wolken verdeckt. Nicht weniger imposant wirkt von der Straße aus der "nur" 2.890 m hohe Mt. Fitzwilliam.

am den Rearguardfällen am Oberlauf des Fraser

Am Oberlauf des Fraser River ist nach ca. 1.300 km an den Rearguard-Fällen Ende für die Wanderung der Lachse, die diese Strecke vom Pazifik bis hierher schafften.


Jasper und "Begegnungen" auf der Straße

Wieder zurück in Alberta auf dem Campingplatz in Jasper wird trotz Regen ein herrliches T-Bone-Steak gegrillt (von BSE keine Rede). Danach auf der Fahrt Richtung Banff einiges "Getier" auf der Fahrbahn. Der Bär hatte die Ruhe weg. Aber Vorsicht ist stets angebracht.

 

Der Athabasca Fall

Die Strecke zwischen Jasper und Banff ist wirklich eine der interessantesten in den kanadischen Rocky Mountains. Um alle Sehenswürdigkeiten rund um Jasper zu besuchen, wäre eine ganze Woche angebracht. Etwa 30 km nach Jasper kommt man an den Athabasca Fall und bereits nach weiteren 25 km zum Sunwapata Fall. Bei beiden Fällen hat das Wasser tiefe Schluchten in den Fels gegraben.

Sunwapata Fall

Columbia Icefield

Kurz vor dem Verlassen des Jasper-National-Parks noch einmal ein Höhepunkt im wahrsten Sinne des Wortes. Auf 2035 m geht es hier über den Sunwapata Pass. Der Gletscher vom Columbia Icefield erreicht fast die Straße. Aber auch hier macht sich die globale Erderwärumung bemerkbar. Zwischen dem Bild links oben und dem unteren Bild liegen 18 Jahre. Das Eis des Gletschers ist am gesamten unteren steileren Teil weggeschmolzen.

wird demnächst fortgesetzt.....